Zusammengefasst wird uns 2022 als ziemlich trockenes Jahr in Erinnerung bleiben. Eine Ausnahme bildete nur der Mai – der dann aber gleichzeitig auch überdurchschnittlich warm war und daher Pilz- und Unwettergefahren während der Blüte mit sich brachte: Hagel und Perenospora (falscher Mehltau) stellten
in diesem sonst sehr angenehmen Jahr eine echte Herausforderung dar und führten zu etwa einem Viertel weniger Ertrag. Lesestart war, wie mittlerweile recht üblich, Mitte September (12. September) bei unterdurchschnittlichen Temperaturen und nebeligen Morgenstunden. Das war für die Leser:innen etwas kalt, die Mühe hat sich aber gelohnt, denn die Weißweine aus 2022 werden sich frisch, balanciert und elegant präsentieren. Bis zum Leseende am 21. Oktober wiederum haben Sonne und warme Temperaturen die Reife, insbesondere der Rotweintrauben, beschleunigt. Das Ergebnis: kompakte, dichte, reife Zweigelt und Pinot Noir. Ein Jahrgang, der jedenfalls einem Jubiläumsjahrgang gebührt.