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Die Herkunft unserer Weine.

Winzerkommentar

Wagram DAC kurz erklärt

 

Wie alles begann. Seit Jahrzehnten wird bereits die Herkunftsbezeichnung „DAC“ in Österreich diskutiert. Vor 20 Jahren war das Weinbaugebiet Weinviertel schließlich das erste Weinbaugebiet, das eine DAC-Regelung einführte und seinen Wein erfolgreich als „Weinviertel DAC“ vermarktete. Nach und nach schlossen sich alle österreichischen Weinbaugebiete an, eines der letzten Gebiete war jetzt unseres, nämlich der Wagram DAC. Man hat es in Österreich somit anderen erfolgreichen Weinbauländern gleich getan und der Herkunft im Vergleich zur Rebsorte mehr Aufmerksamkeit geschenkt (vgl. DOC – Italien, AOC – Frankreich).

 

DAC am Wagram

Am Wagram werden DAC-Weine in folgende drei Kategorien geteilt:

  • Die Basis bilden die Gebietsweine, also Weine aus Trauben, die aus dem gesamten Weinbaugebiet Wagram kommen können.
  • Auf der nächsten Stufe stehen die Ortsweine, Weine aus einem speziellen Ort am Wagram. Die Trauben dafür, dürfen nur dort geerntet und produziert werden. In unserem Fall kommen sie aus unserem Heimatort Neudegg.
  • Die Spitze bilden die Riedenweine. Das sind Weine, die von einer ganz bestimmen und abgegrenzten Riede innerhalb eines Ortes am Wagram kommen. Bei uns stehen auf dieser Stufe die Ried Wadenthal Weine.

Je höher die Stufe, umso definierter die Herkunft, umso einzigartiger und limitierter ist der Wein. In der Abbildung links seht ihr, wie sich die Regelung in unserem Sortiment wider spiegelt.

 

Da nicht alle Rebsorten und Stile, die es in Österreich gibt, auch als spezifischer Herkunftswein geführt werde dürfen (das trifft z.B. auf bestimmte Sorten zu, die nicht offiziell als Qualitätsweinsorten zugelassen sind oder auf individuelle Weinstile), gibt es die Möglichkeit als generische Herkunft Österreich zu nehmen. Unser Johahn ist so ein Beispiel: Viele PIWI (pilzwiderstandsfähige) Sorten etwa, sind neu uns somit im Gesetz noch nicht verankert. Darum steht bei unserem Wein „Johahn“ auch als Herkunft Österreich am Etikett.

Die DAC-Regelung gilt am Wagram seit dem Jahrgang 2021. Mit einem Jahr Übergangsfrist, ist ab dem Jahrgang 2022 die neue, korrekte Angabe der Herkunft Wagram verpflichtend.

 

DAC in Österreich

Was heißt DAC? „Districtus Austriae Controllatus“ – kontrollierte österreichische Herkunft.

Warum hat man das gemacht? Ein einfaches Beispiel: Ihr kauft Grüner Veltliner im Supermarkt. Aus welchem Land kommt dieser? In Österreich vermutet man, dass er auch hierzulande produziert wurde. Das muss aber nicht sein. Grüner Veltliner wird genauso in Tschechien, Ungarn oder auch Übersee z.B. in Neuseeland gepflanzt. Grüner Veltliner ist also austauschbar. Sein Name garantiert noch lange nicht, dass er aus Österreich ist. Wagram, Weinviertel, Wachau oder Kremstal sind jedoch geschützte Begriffe, die nur hier verwendet werden dürfen. Damit keine Verwechslung entstehen kann, wurde eben das DAC – System eingeführt und somit der Herkunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

 

Herkunft = Qualität?

 

Eine neue Regelung kommt natürlich nicht ganz ohne Kritik aus. Zweifelsohne macht es Sinn, österreichische Weine durch Angabe der Herkunft zu schützen, sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal für jede Region zu schaffen und damit Weine nicht austauschbar sondern einzigartig zu machen.

 

Wer bestimmt nun aber, welche Weine eine Herkunftsbezeichnung tragen dürfen und welche nicht (siehe o.g. Beispiel der PIWI Sorten oder individuellere Weinstile)? Alle Weine mit Herkunftsbezeichnung müssen einer sensorischen und analytischen Überprüfung unterzogen werden. Zertifizierte Verkoster:innen werden angehalten, nur bestimmte, meist traditionelle „Typen“ und „Stile“ positiv zu bewerten. Unfiltrierte, maischevergorene oder individuell gelagerte Weine, die zur Vielfalt der Weinwelt beitragen und sich bei bestimmten Personen und auf bestimmten Märkten großer Beliebtheit erfreuen, werden dadurch von der Regelung ausgeschlossen. Zwar arbeitet man stetig an einer Weiterentwicklung der Richtlinien, Raum für Diskussion wird aber noch lange gegeben sein.

 

Daher: Bleibt dabei, trinkt was euch schmeckt und lasst euch nicht zu viel von Regelungen, lauten Stimmen oder Etikettenangaben verunsichern. Dann hat jeder seine Freud.  

Kikerikiiii!

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